Sitzung: 20.07.2020 GHR/007/2020
Am 08.07.2020 fand ein erster Planungsdialog zur Fulda-Main-Leitung in
Bad Neustadt a. d. Saale statt.
Die Fulda–Main-Leitung ist eine geplante 380-kV-Wechselstromleitung, die
ab 2031 die Umspannwerke Mecklar und Dipperz in Hessen mit dem Umspannwerk
Bergrheinfeld/West in Bayern verbinden soll. Mit einer Gesamtlänge von ca. 130
Kilometern soll die Höchstspannungsleitung die „überschüssigen“ Erzeugungskapazitäten
im Norden mit den verbrauchsstarken Regionen im Süden Deutschlands verbinden und
so die Stromversorgung in den Wirtschaftsregionen Osthessen und Unterfranken sichern.
Mit der Bestätigung des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) wurde TenneT
damit beauftragt, die Fulda–Main-Leitung zwischen Mecklar und Dipperz in Hessen
und Bergrheinfeld/West in Bayern zu bauen. Vor Baubeginn findet ein
umfangreiches Planungs- und Genehmigungsverfahren statt, das aus zwei
aufeinanderfolgenden Teilen besteht: der Bundesfachplanung und dem
Planfeststellungsverfahren. Die Bundesnetzagentur leitet auf Basis des
Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG) das Verfahren und entscheidet über
den Verlauf der Höchstspannungs-Wechselstromleitung.
Im Rahmen dieses ersten Planungsdialogs wurde von Seiten des für dieses
Netzausbauprojekt zuständigen Vorhabensträgers TenneT, das Projekt in seinen
Grundzügen den möglichen betroffenen Gebietskörperschaften vorgestellt.
Aktuell steht die Fulda–Main-Leitung vor dem Beginn der
Bundesfachplanung, die mit der Einreichung der Antragsunterlagen nach § 6 NABEG
eingeleitet wird. Bestandteil der Antragsunterlagen ist ein Korridornetz, das
einen ersten Vorschlagskorridor und weitere ernsthaft in Betracht kommende
Alternativen enthält. Bereits zu diesem frühen Planungsstand und noch vor dem
Verfahrensbeginn wird die Öffentlichkeit über die von TenneT vorgeschlagenen
Trassenkorridore informiert und kann bereits jetzt erste Hinweise zur Planung bei
TennetT einreichen. Dazu werden wie bereits oben angeführt, in allen tangierten
Landkreisen Informationsveranstaltungen durchgeführt, auf denen Interessierte
planungsrelevante Stellungnahmen, etwa zu Naturschutz- oder Neubaugebieten, einreichen
können. Diese Hinweise werden im Anschluss von Fachplanerinnen und Fachplanern
geprüft und fließen in die Erstellung der §-6-Unterlagen ein.
Weitere umfangreiche Informationen zu diesem Netzausbauprojekt können
der beigefügten Projektbroschüre sowie der Internetseite https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/fulda-main-leitung/ entnommen werden.
Der Gemeinderat wird hiervon in Kenntnis gesetzt.